Der Fußballverein hat daraufhin Beschwerde bei der DFL eingereicht, diese soll aber abgeschmettert worden sein. Im Anschluss daran erklärte Geldgeber Dietrich Mateschitz, dass dem Emporkömmling nun das Aus drohe. Allzu schlimm wäre das jetzt aber auch nicht, findet RevierSport.
Ein Kommentar
Auf Red Bull - pardon! - Rasenballsport Leipzig draufzukloppen, ist ja eigentlich ein bisschen billig. "Tradition statt Kommerz"-Parolen allein haben schließlich noch keinem Altmeister geholfen, sich wirtschaftlich und damit auch sportlich zu behaupten. Es gibt auch Schlimmeres als Mäzentum. Darüber hat sich früher in Braunschweig und später in Wattenscheid auch keiner aufgeregt. Und wäre ich Multimillionär - tja, dann würde die SpVg. Möhnesee auch bald in der Oberliga spielen!
"Fassungslosigkeit und Unverständnis"
Wenn aber ein Brause-Milliardär mit "Fassungslosigkeit und Unverständnis" darauf reagiert, dass die DFL findet, dass neun (in Zahlen: 9) stimmberechtigte Vereinsmitglieder vielleicht doch ein bisschen wenig sind, dass 800 Euro Jahresbeitrag einen Beigeschmack haben, dass das Vereinslogo irgendwie verdächtig nach dem des Hauptsponsors aussieht, dann ist es allerhöchste Zeit, dass der ganze Rest der fußballverrückten Republik mal "Fassungslosigkeit und Unverständnis" kundtut!
Anstatt dass Mateschitz einsieht, dass er ein paar Spielregeln einhalten muss, wenn er mit seinem Spielzeug im Spiel namens Profifußball mitspielen will, wird er auch noch pampig. Eine weitere Saison in der 3. Liga sei also nicht zumutbar, soso. Sagen Sie das mal einem Fan von Rot-Weiss Essen oder Alemannia Aachen ins Gesicht!
Den Gipfel der Unverschämtheit besteigt der Österreicher, wenn er der DFL in dieser Angelegenheit "Unsitte" vorwirft. Der sportliche Erfolg, so erklärte Mateschitz sinngemäß, sei einfach nicht mehr planbar, wenn er sich entmündigen lasse. Wie furchtbar!
Und Sebastian Vettel wäre niemals vierfacher Formel-1-Weltmeister geworden, wenn die Uhren im Rennsport ähnlich ticken würden, meinte er noch. Wie traurig, dass der Profifußball zwar schon überkandidelt bis zum Gehtnichtmehr ist, aber noch kein ganz so absurder Zirkus wie der Rennsport!
Also drohte er damit, dass RB Leipzig "ohne Lizenzerteilung nicht weitermachen" könne. Ist das überhaupt eine Drohung - oder nicht eher ein Angebot, auf das man eingehen sollte?
Selbst die Fußballstadt Leipzig würde es irgendwie verkraften. Der deutsche Fußball sowieso. "Projekte" kann man ja auch bei Hornbach planen.